westfalische-rundschau-19-09-2002-ziemlich-abgefahren-kunst-performance-mit-kaffee-und-tropfenkochen-in-dechenhohle

LETMATHE. „Das war das Abgefahrenste, das hier je stattfand“ – so das Urteil von Dechenhöhlen- Forscher Dr. Stefan Niggemann über ein Kunstereignis vom Montagabend. An die 30 Personen schieben sich durch die Höhle zu einem Erlebnis der besonderen Art. Von ferne klingen Trompetentöne. Oder ist es das Knurren eines Bären? Dann andere Töne aus der Wolfsschlucht Wolfsgeheul? Dumpfe Töne in regelmäßigen. Abständen erklingen Dann sieht man, dass Kochplatten in‘ der Höhle verteilt wurden, auf die Tropfen von der Decke fallen: Die Geräusche,.die dabei entstehen, werden mit Mikrofonen verstärkt. Resultat: Die Höhle selbst gibt den Takt für das Konzert vor. Von weitem sieht man in der Schlucht Gestalten herumgehen. Die Musiker? Tatsächlich sind sie es, in schwarzen Anzügen mit überdimensional großen schwarzen Afro-Look-Perücken. Sie haben ageslichtprojektoren mit Sand bestreut mit den Fingern malen sie damit Lichtflecken an die Höhlenwand. Eine Kaffeemaschine fängt an zu gluckern, der Duft breitet sich aus. Langsame gleichmäßige Bewegungen vollführen die drei Künstler. Sie sitzen in Liegestühlen spielen ihre Instrumente, trinken Kaffee. Und dann heißt es:,,Es gibt jetzt Kaffee für alle.“ Das Konzert ist zu Ende. Und tatsächlich: die Zuhörer, unter,ihnen MKK-Vorsitzender Klaus Crummenerl, sind begeistert, selbst der jüngste unter ihnen, der dreijährige. Jokubas, klatscht. Was da in der Höhle stattfand, war das „(bar) rage-serenity-project“ der Performance-Künstler Rochus Aust (Trompete), Heinz Friedl (Bassklarinette) und Bosco Pohontsch (Trompete). Im, Rahmen der Reihe„ grenzgänge“ der Märkischen Kulturkonferenz anlässlich ·25 Jahre Stipendienvergabe.wurden alle Preisträger, und so auch Rochus Aust, geladen, Jubiläumsevents zu arrangieren. Aust wählte als Location die ihm aus seiner Kindheit bekannte Höhle und stellte alles unter die Aspekte Wohlfühlen und Stressfreiheit für die Künstler. Die Installation bleibt bis zum 27. September aufgebaut.