westfaelische-rundschau-23-08-2002-wo-die-burg-leuchtet-und-der-hoehlenbaer-malt-spartenuebergreifendes-projekt-grenzgaenge

Von Carina Turner

Märkischer Kreis. Wenn zwischen Kunst, Musik und Literatur Grenzen überschritten werden, wenn die Kultursparten in Dialog treten, dann sind das die „grenzgänge“ im Märkischen Kreis.

Der Name ist Programm: Kunstrichtungs- und städteübergreifend werden bei 28 Veranstaltungen vom 6. bis 28. September aus Literaten Musiker, und aus Bildenden Künstlern werden Autoren. Der Kreis feiert das 25-jährige Bestehen der Märkische Kulturkonferenz. In vier Städten sind über 60 Künstler, die die MKK seit ihrer Gründung gefördert hat, in Aktion. Ein Highlight zwischen Ausstellungen und Symposien, Konzerten, Workshops und Lesungen ist ein Kulturspektakel rund um die Burg Altena. Motto: ,,Was wird am Abend des 13. September aus der Burg?“ Sieht das Auge in riesigen Illuminationen auf dem Burgberg die Realität des Wahrzeichens oder nur seine Projektion? Der Lichtkünstler Andreas M. Kaufmann will (s)eine Antwort geben. Bevor seine Installation den Blick auf eine neue Burg-Welt eröffnet, wird eine Nacht der Kultur-Sinne gefeiert. An vier ,,KunstStücken“ entlang (Musik, Literatur, Kunst) werden die Besucher zu Fuß vom Burgberg hinunter durch das Tal auf den gegenüberliegenden Berg geführt, um von dort die beste Aussicht auf die Lichtinstallation zu haben. Rund um die Veranstaltung in Altena werden ebenso ungewöhnliche Wege beschritten: So lädt Rochus Aust mit einer Armada aus 3 000 Trompete spielenden Playmobil-Männchen ins Parktheater Iserlohn. Der Solist Ralf Lukas singt Wagner, und in der Dechenhöhle gilt Rochus Austs „instrumentales Prinzip“: ,,Keine Höhle ist keine Talsperre ist kein Kühlturm. Dann eher doch ein Kühlschrank“. Da kann nur noch der malende Höhlenbär etwas retten…

Infos im Internet: www.mkk-grenzgaenge.de